Jan van Dooyeweerd, geboren in Bussum, war ein Sohn eines Trainers und schon von klein an für die Arbeit im Pferdesport vorbestimmt. Van Dooyeweerd ging im Alter von 16 Jahren bei dem Trainer Willem Leeuwenkamp in die Lehre, wo er sich unter strenger Führung die Zunft des Trainierens von Harttrabern zu Eigen machte. 1956 eröffnete er seinen ersten Stall auf Duindigt. Er arbeitete sechs Jahre dort und entwickelte seine Vorliebe für die Wassenaarse Rennbahn, die er als die selektivste und fairste Bahn bezeichnete. In dieser Zeit heiratete er seine Frau Riet und die vier Kinder der Familie werden geboren. 1963 folgte der Umzug in die Nähe des Stalls an den Spieringweg in Zwaanshoek.
Die Pferde Double Six M, Chantiago, Marseille, Tabor, Eland, Hardy Regina, Ybe van Papenhof und selbstverständlich Jojo Buitenzorg, haben, jedes auf seine eigene Weise, einen großen Teil dazu beigetragen. Sie sollten für Van Dooyeweerd schließlich fünf Meisterschaften gewinnen. Es ist bekannt, dass der Traber Jojo Buitenzorg in seinem Leben eine hervorragende Rolle spielte. Jan van Dooyeweerd erreichte mit Jojo internationalen Ruhm, doch die schönsten Erfolge erzielten sie auf Duindigt. Die folgende Anekdote erzählte er 1992 in einem Interview in „Paardensport in Renen Draf” , über den allerschönsten Sieg: „Jedes Mal, wenn eines unserer Pferde gewinnt, bin ich ein glücklicher Mensch, vor allem, wenn man viel Zeit und Geduld in ein Pferd investiert hat. An einen bestimmten Sieg denke ich noch oft gerne mit Freude zurück. Das war 1971 mit Jojo Buitenzorg, in einem Rennen mit den Belgiern auf Duindigt. Mein Pferd ist am Start gesprungen und war chancenlos, so sah ich es jedenfalls. Wir lagen einige Längen hinter dem Feld und ich wollte den Hengst beim Ausgang der Bahn zurückhalten, aber das ist überhaupt nicht gelungen. Jojo hatte das Hauptfeld vor Augen und wollte dahin. „Geh nur“, dachte ich und es begann die Aufholjagd. In der letzten Kurve konnten wir aufschließen und mit einem tollen Endspurt besiegten wir den belgischen Favorit. Das Publikum stand auf den Bänken, so etwas vergisst man niemals.“
„Aus dieser Zeit stammt auch die berühmt gewordene Fotoserie von Jan van Dooyeweerd und Jan Wagenaar, die sich nach einem spannenden Kampf ihrer Stars Henri und Jojo Buitenzorg nach dem Überqueren der Ziellinie die Hand geben. Es war die Blütezeit des niederländischen Trab- und Rennsports, in der Jan van Dooyeweerd eine hervorragende Rolle spielte. Sein Stall wurde streng geführt. Die Erfolge, ausgedrückt in Zahlen, geben ein deutliches Bild von seinem Einfluss auf den niederländischen Trabsport.”
Als Sulkyfahrer erzielte er 2.251 Siege und fuhr den beträchtlichen Betrag von 6 Millionen Gulden Preisgeld zusammen. Er wurde fünfmal Meister (Champion) bei den Berufsreitern, erstmals 1961, zuletzt 1972. 1973 war er Vizemeister bei der EM der Sulkyfahrer. Bei den niederländischen Klassikern hat er eine lange Verdienstliste; wir finden seinen Namen zweimal bei den niederländischen Pferdemeisterschaften mit Jojo Buitenzorg; er war siebenmal niederländischer Meister, zweimal u.a. mit Eland und zweimal mit Jojo. Er schüttelte als Reiter nach dem Gewinn der „Gouden Zweep“ viermal die Hand von Prinz Bernhard und gewann als Trainer mit Ybe van Papenhoef dieses beliebte Rennen.
Außerdem gewann er sechsmal das „H. van Wickevoort Crommelin Memoriaal“ (zweimal mit Jojo und u.a. mit Torpedo Fortuna und Zeus Boekelte), dreimal die „Sweepstakes Merries”, viermal die „Sweepstakes Hengsten“ und nicht zuletzt als Trainer einmal das Derby, als sein ‚Lehrling‘ Ybe van Papenhoef mit Egbert de Visser „das Rennen der Rennen“ gewann. Er ärgerte sich, dass er das Pferd als Sulkyfahrer damals nicht selbst gelenkt hat. Es ist darum auch kein Geheimnis, dass der Gewinn des Derbys einer seiner unerfüllten Wünsche war.
Van Dooyeweerd war der Vater einer eng verbundenen Trabsportfamilie. Jahrelang war sein Sohn Bert Trainer-Sulkyfahrer, entschied sich aber letztendlich für eine Karriere bei dem Toto-Unternehmen, worauf Jan jr. der Nachfolger seines Vaters als Trainer wurde. Jan jr. konnte auf die bedingungslose Unterstützung seines zu Lebzeiten schon legendären Vaters rechnen. Eine Unterstützung, die auch beim Management des Stalles zum Ausdruck kam.
Jan jr. wurde der Nachfolger im Stall. Gemeinsam mit seinem Vater machte er sich an die Arbeit, wobei die Aufgaben nach und nach übertragen wurden, z.B. die Einkaufspolitik.
Er brachte Importe ein, z.B. Meadow Wingfield und Ima Crown, die dem Stall des so chauvinistischen Van Dooyeweerd einen internationalen Touch verliehen.
So gab es viele Erfolge in Deutschland: in den 90er Jahren Bahnchampion in Dinslaken mit u.a. Eventide, die zweimal vier Siege in Folge erzielte. Seinen ersten Erfolg in Frankreich erreichte er mit Meadow Wingfield in Caen.
Die großen Erfolge begannen mit dem Pferd Optimistic. Das „Wickevoort Crommelin Memoriaal“, die niederländische Meisterschaft und die niederländische Pferdemeisterschaft wurden mit Optimistic gewonnen. Der größte Erfolg war jedoch der Sieg in Vincennes und das war die Initialzündung, mit den Pferden nach Frankreich zu reisen. Der Stall errang dort viele Siege. Siehe auch die Fotogalerie in der Kantine.